Lendorfs Viento
geboren 29. Mai 2009 Fuchsfewcap, Hessen, Stockmaß z.Zt. ca. 0,94m.
Vater:
PrH. Valum van de Kuper Dunkelbrauntiger, 0,99m
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Salladin of Roinja Rapptiger, 0,83m
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Crickett of Roinja Tiger, 0,77m
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Sharon of Roinja Rappe, 0,91m
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Osla van de Kuper Tiger, 0,86m
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Hilton of Roinja Fuchstiger
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Leila la Chico Caballo Fuchstiger
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Mutter:
Albany van de Vossenburgh Fewspot, 0,92m
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Bayerns Artos Rapptiger, 0,86m
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Arnold v.d. Capriolen Braun, 0,80m
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Sunky Brauntiger, 0,96m
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Souzi van de Vossenburgh Tiger, 0,91m
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Sander Fewsot, 0,89m
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Francien v.h. Melkvonder 1,05m
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Viento´s Geschichte ist eine besondere und daher soll sie hier ausführlich geschildert werden. Sie begann
damit, das ich am Abend des Geburtstages von Viento (“Viento” ist spanisch und heißt Wind) zur Koppel kam
und erstaunt ein kleines, völlig erschöpftes Fohlen erblickte und das hinter einer “falschen” Stute herlief. Die
Mutterstute Albany stand an der anderen Seite der Koppel und zeigte überhaupt kein Interesse an dem kleinen Kerl. Da die Stute erst Ende Juli des Vorjahres gedeckt wurde, stand sie noch in der Herde auf der
Weide und sollte eigentlich erst 2 Tage später, mit einer Tragzeit von 310 Tagen, zur Überwachung nach Hause geholt werden.
Schnell rief ich meine Freundin an und holte einen Hänger um Mutter und Kind nach Hause zu holen. Während der ca. 1 km Fahrt musste er gehalten werden, da er bereits völlig erschöpft war und nicht mehr alleine
stehen konnte. Zuhause wurde der Stute sofort Kolostralmilch abgemolken und dem Kleinen im Abstand von 10 Minuten mit der Nuckelflasche gegeben. Zum Glück hatte er aber noch Kraft genug einige Schlucke zu trinken.
Er war eben von Anfang an ein Kämpfer. Leider war seine Mutter ihm gegenüber auch weiterhin sehr feindlich gesonnen und so musste er in der ersten Nacht sogar vor seiner Mutter in Sicherheit gebracht werden. Dabei
viel er vor Erschöpfung um und musste sogar wiederbelebt werden. Die Sorge bei uns war groß, das die Natur uns ihr unbarmherziges Gesicht zeigte und die Stute ihn deshalb
ablehnte, weil mit ihm gesundheitlich irgend etwas nicht in Ordnung war. Dem war aber nicht so, denn alle Untersuchungen durch unsere Tierärztin verliefen negativ.
Er trank mit steigender Tendenz und Frequenz und entwickelte sich völlig normal. Nur seine Mutter wollte weiterhin nichts von ihm wissen. Nach fast 3 Wochen gaben wir es dann mit Albany auf. Alle Versuche sie an
Viento zu gewöhnen, schlugen fehl. Da wir Viento nun aber nicht zu stark auf uns prägen wollten, musste dringend Gesellschaft für ihn her. Es
wurde telefoniert und telefoniert, wir suchten ein weiteres Flaschenkind, wir guckten uns Schafe und Ziegen an und konnten sogar einen Mini-Shettyhengst geschenkt bekommen. Am Schluss entschieden wir uns aber für
unseren Esel Charly, der über 14 Jahre Fohlen liebte und uns als idealer Partner erschien. Wie sich dann aber drei Tage später herausstellte war diese Entscheidung ein fataler Fehler, der unseren
Schatz beinahe das Leben gekostet hätte. Die ersten zwei Tage und Nächte verlief alles ganz prima. Unser Charly schien den Kleinen zu lieben und es sah alles nach einer perfekten Lösung aus. In der 3.ten Nacht war
um 1.00 Uhr noch alles ok jedoch gegen 2:45 Uhr bei seinem nächsten Fläschchen traf mich dann der Schlag. Viento lag am Boden und Charly kniete auf ihm und biss wahllos auf ihn ein.
Schwer verletzt konnte der Kleine weggezogen werden und in der Klinik wurden dann schlimmste Verletzungen festgestellt. Lungenquetschung mit Lungenbluten, extreme Bissverletzungen besonders am Hals sowie diverse
Ödeme und Blutergüsse bedrohten akut sein Leben. Nachdem dies dann drei Tage am seidenen Faden hing, erholte er sich langsam von seinen schlimmen Verletzungen. Durch die Bisswunden und die dadurch entstandenen
schlimmen Quetschungen des Halses wurde das Gewebe großflächig nekrotisch und löste sich ab. Schlimme, sehr große und tiefe Wunden mussten über Wochen intensiv behandelt werden.
In dieser Zeit, immerhin etwa sechs Wochen, musste der kleine Viento bei uns in unserem glücklicherweise recht großen Badezimmer leben in dem wir ihm eine kleine Box einrichteten und wo seine Wunden in einer
sauberen Umgebung abheilen konnten. Zum Glück hat er sich nach und nach von allen seinen Verletzungen sehr gut erholt.
Durch den plötzlichen Tod unserer Grace bekam Viento dann mit Gloria eine tolle Freundin die nun leider ebenfalls allein auf der Welt war. Sie haben zusammen den Sommer, Herbst und Winter 2009/2010 verbracht.
2010 hat Viento den Sommer dann mit Pixel und Velvet verbracht und sich zu einem lebensfrohen und bildschönen kleinen Kerl mit einer besonders liebevollen menschenbezogenen Art entwickelt.
Unsere Befürchtungen das sein Sozialverhalten durch sein schweres Trauma und die Fehlprägung gestört sein könnte erwiesen sich glücklicherweise bislang als unbegründet.
Nach langem Überlegen haben wir uns entschlossen Viento an einen guten Platz abzugeben. Diesen haben wir nach einigem Suchen schließlich auch gefunden und Viento steht nun als Therapiepony
zusammen mit seiner Schwester Arielle in Bad Sooden-Allendorf.
Bei der Tierärztin auf dem Tisch...
...und auf der Heimfahrt im Auto...
...ein besonderes Bett...
Im Badezimmer...
Die letzten beiden Bilder habe ich etwas unkenntlich gemacht, denn sie sind wirklich nicht schön anzuschauen und sollen nur die Schwere der Bissverletzungen zeigen.
Viento im April 2010
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